Bild: Simone M. Neumann
Preis für erstklassige JAV-Arbeit in München!
Riesenerfolg für die Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung (GJAV) der Stadt München: Beim Deutschen Personalräte-Preis 2024 gewann die GJAV den Sonderpreis der DGB Jugend für ihr Engagement! Ihr Projekt „Reiter, übernehmen Sie 2.0“ überzeugte die Jury und wurde ausgezeichnet.
In dem Projekt hat die GJAV zum zweiten Mal die Forderungen der rund 3.000 Nachwuchskräfte in München gesammelt und direkt an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) übergeben – daher der Name. Durch die erstklassige Durchführung wurden handfeste Verbesserungen für die Nachwuchskräfte erreicht.
Aber warum brauchte es das Projekt? Patricia Fehrmann, die Vorsitzende der GJAV, erklärte dazu „Unsere Nachwuchskräfte beklagten immer wieder ähnliche Probleme, für deren Lösung allerdings große Kultur- oder Prozesswandel notwendig waren. Um diese Anliegen zu lösen, brauchten wir aber politische Unterstützung. Also haben wir uns entschieden, die wichtigsten Forderungen wieder an den Oberbürgermeister Reiter zu übergeben.“ Die GJAV bildete dafür eine Arbeitsgruppe. Nachdem Oberbürgermeister Reiter sich bereit erklärte, wieder Forderungen anzunehmen, ging es in eine Abstimmung. Die Nachwuchskräfte bestimmten per Wahl die sechs wichtigsten Anliegen. Anschließend organisierte die GJAV eine große Veranstaltung, um diese Forderungen offiziell zu übergeben. Der ganze Prozess dauerte mehrere Monate. In dieser Zeit hielt die GJAV alle Nachwuchskräfte durch Vorträge, Infotreffen und Posts im Intranet ständig auf dem Laufenden und ermöglichte so, dass alle mitwirken konnten.
Im Mai 2023 präsentierte die GJAV dann dem Oberbürgermeister sechs Forderungen, welche die befragten Nachwuchskräfte am dringendsten fanden. Die intensive Vorbereitung hat sich gelohnt: Der Oberbürgermeister erkannte die Dringlichkeit und den großen Rückhalt der Forderungen unter den Münchener Nachwuchskräften. Er stimmte deswegen sofort allen Forderungen zu – ein voller Erfolg!
Das hat die GJAV erreicht:
- Mobile Geräte für alle: Rund 1.400 Nachwuchskräfte sind bereits mit Laptops und Diensthandys ausgestattet. Bald sollen auch alle anderen Bereiche versorgt werden.
- Feedback für Praktika: Ein neuer Fragebogen soll alle Praktika bewerten. So kann die Qualität der Ausbildung besser gesichert werden.
- Übernahmegarantie: Wer die Übernahmekriterien erfüllt, soll garantiert übernommen werden. Aktuell wird außerdem geprüft, ob neue Fachkräfte gleich mit einer höheren Erfahrungsstufe nach TVöD anfangen können. Übrigens auch eine Erwartung der Nachwuchskräfte in der anstehenden Tarifrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen.
- Mehr Fortbildungen und Veranstaltungen: Das Schulungsprogramm "Vielfalt schlägt Einfalt" wurde ausgeweitet, überarbeitet zu „Vielfalt gewinnt“ und jetzt haben endlich alle Nachwuchskräfte Zugang zu Lernmaterialien, spannenden Veranstaltungen und Exkursionen.
- Digitale Praktikumsplattform: Es wird eine Plattform erstellt, die alle Praktikumsstellen erfasst und zugänglich macht. Damit können die Nachwuchskräfte ihre Praktikumseinsätze selber mitbestimmen.
- Besseres Personalmanagement und Homeoffice-Regeln: Die GJAV setzte sich unter anderem für eine digitale Zeiterfassung ein. Durch Mitarbeit an einer Dienstvereinbarung des Gesamtpersonalrats zum Mobilen Arbeiten setzt sie Verbesserungen für Nachwuchskräfte durch. So gibt es nun besondere Schulungen für Ausbilder*innen und eine Gleichbehandlung zu ausgelernten Kolleg*innen.
Joshua Kensy, Vorsitzender der ver.di Jugend, lobte den Einsatz der GJAV und die Bedeutung dieser Auszeichnung: „Es ist wichtig, das Engagement junger Leute zu würdigen. Täglich kämpfen sie für bessere Ausbildung und Arbeitsbedingungen. Dass junge Menschen in den Dienststellen für ihre Interessen einstehen, ist ein Grundpfeiler unserer Demokratie.“
In ihrer Dankesrede motivierte Patricia Fehrmann alle Mitglieder von Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV): „Gebt nicht auf und bleibt dran!“ Sie betonte auch, wie wichtig es ist, die Kolleg*innen direkt auf die JAV und die Gewerkschaft anzusprechen, um so weiterhin junge Menschen dafür zu begeistern, die Bedingungen für Ausbildung und Arbeit weiter zu verbessern. Denn gemeinsam geht mehr!
Habt ihr auch Erfolge zu feiern, in eurer JAV besondere Projekte auf den Weg gebracht? Dann bewerbt euch schon jetzt für das kommende Jahr: Deutscher Personalräte-Preis 2025 und Deutscher Betriebsräte-Preis 2025. Der Einsendeschluss für die nächste Runde ist der 31. Mai 2025 für JAVen nach Personalvertretungsrecht und der 30. April 2025 für JAVen nach Betriebsverfassungsgesetz.