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Ekaterina Bolovtsova, pexels.com

Nach der Wahl: Die neue JAV in Zeiten der Corona-Pandemie

Wie die Zeit vergeht: Die JAV-Wahlen für die neuen Jugend- und Auszubildendenvertretungen in den Betrieben und auch im öffentlichen Dienst des Bundes sind schon wieder eine Weile her. Nun ist eigentlich genau die Zeit, in der sich neue Gremien finden, sich kennenlernen und ihre Zusammenarbeit abstimmen. Die ehemaligen Mitglieder haben eine Übergabe vorbereitet und ihr besucht die Grundlagenschulungen und Seminare. Danach steht ein perfekt auf den Betrieb oder die Behörde abgestimmter Arbeitsplan, der den Weg der nächsten zwei Jahre vorgibt.

Tja, wenn da nicht diese Pandemie wäre! Dank der Online-Sitzungen kann die Arbeit der Interessenvertretung erst einmal weitergehen, doch leider fallen viele soziale und andere informelle Aspekte der Zusammenarbeit weg. Auch eure Übergaben und Einarbeitungen können nicht so ablaufen, wie das sonst üblich war. Wie also einen Weg finden, mit dem ihr trotzdem eure Ziele verfolgen, Auszubildende unterstützen und erfolgreich als Gremium zusammenarbeiten könnt?

Tipp 1: Lasst euch von eurer ver.di Jugend unterstützen!

Wir helfen euch beim Einstieg als frisch gewählte JAV! Schaut euch auf unserer Info-Seite jav.info um. Welche Aufgaben habt ihr genau und wie ist die JAV-Arbeit organisiert? Hier findet ihr die wichtigsten Rechte und Pflichten im JAV-Alltag. Und nicht nur das, wir haben euch die Gesetze und wichtigsten Urteile für eure Arbeit zusammengefasst, denn bei eurer Arbeit als JAV tauchen oft spezielle juristische Sachverhalte und Fragen auf.

Ihr sucht Leitfäden zu den Grundlagen der JAV-Arbeit oder Präsentationsvorlagen für JA-Versammlungen oder um eure Anliegen professionell zu visualisieren? Dann schaut in den Materialbereich rein! Und nicht zu vergessen: Für die vielfältigen Aufgaben im neuen Amt bekommt ihr unser JAV-Startpaket.

Die ver.di Jugend hat außerdem ein großes Netzwerk an zahlreichen JAV-Gremien, denen es ähnlich wie euch ergeht. Über eure zuständige ver.di Jugend vor Ort könnt ihr euch auch direkt mit anderen JAVen vernetzen, beispielsweise bieten viele Bezirke eine digitale JAV-Tagesveranstaltung „Neu in der JAV“ an. Außerdem bieten wir euch Online-Seminare u. a. zur Einführung in die „JAV-Praxis 1: Einführung in die Arbeit der JAV (BetrVG)“ und zum Thema „Die JAV nach der Wahl – was nun?“ an.

Tipp 2: Holt euch Rat bei ehemaligen JAVis und/oder Mitgliedern des Betriebs- bzw. Personalrats!

Ihr habt das Glück, dass erfahrene ehemalige JAVis noch im Betrieb bzw. in der Dienststelle beschäftigt sind? Sehr gut! Ich könnt sie als Fachleute zu euren (Online-)Sitzungen einladen. Sucht doch mal den Kontakt, trefft euch mit Abstand z.B. bei einem Spaziergang und lasst euch erzählen, was die „alte“ JAV so im Alltag gemacht hat, wie die Sitzungen abliefen und welche Themen auf der Agenda standen.

Vielleicht gibt es in eurem Betrieb oder eurer Dienststelle ein Mitglied des Betriebs- bzw. Personalrats, dass auch eine Ansprechperson für die JAV ist. Auch diese Leute könnt ihr in eure Sitzungen einladen.

Ihr als JAV dürft allerdings auch selbst an den Sitzungen des Betriebs- bzw. Personalrats teilnehmen. Es ist immer gut, ein wenig Erfahrung von anderen zu nutzen. Und vielleicht kann auch ein alteingesessenes Betriebs- bzw. Personalratsmitglied von einer neuen JAV etwas lernen.

Tipp 3: Nehmt das Büro unter die Lupe!

Wenn keine erfahrenen JAVis mehr im Betrieb oder in der Dienststelle arbeiten oder der Betriebs- bzw. Personalrat keine Zeit hat, könnt ihr die alten Protokolle und Beschlüsse durchgehen. Darin findet ihr sicherlich auch ein paar Tipps für die Formulierung von schwierigen, bürokratischen Sachen.

Außerdem könnt ihr abgleichen, welche Themen bereits abgeschlossen sind und welche noch Potential haben, wieder aufgegriffen zu werden. Schaut auch mal in die Betriebs- bzw. Dienstvereinbarungen, die in der letzten Amtsperiode beschlossen wurden. Werden die schon komplett umgesetzt oder muss dort nochmal nachgehakt werden?

Tipp 4: Nutzt die zahlreichen Online-Tools für eure Arbeit!

Es gibt eine Vielzahl an kostenlosen digitalen Tools, mit deren Hilfe ihr euch besser organisieren und Online-Meetings effektiver gestalten könnt. So gibt es digitale Whiteboards, auf denen ihr mit Post-its gemeinsam Ideen sammeln und clustern könnt. Auch für das Mindmapping gibt es Tools, mit denen ihr im Team Mindmaps erarbeiten könnt, um z. B. eine Projektidee auszuarbeiten. Ihr habt ein Projekt, das so einige Aufgaben für verschiedene Leute umfasst? Dann nutzt doch ein Projektmanagementtool!

Wichtig: Behaltet euren Fokus im Auge. Ein Neustart innerhalb der Pandemie kann schwierig sein, aber er ist trotzdem machbar. Lernt euch kennen, wachst zusammen und stellt einen Arbeitsplan auf. Und nur, weil jetzt gerade Versammlungen vor Ort und große Azubi-Partys nicht möglich sind, dürft ihr euch nicht entmutigen lassen. Ihr erreicht eure Auszubildenden auch auf anderen Wegen – sei es im Betrieb bzw. in der Dienststelle, in einem Online-Meeting oder in den Social Media. Macht euren Auszubildenden Angebote, wie sie euch kontaktieren können, auch wenn der Betrieb eingeschränkt ist. Das können telefonische oder auch E-Mail-Beratungen sein.

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